In Kooperation mit dem Mutterkonzern SRH bietet das SRH Kurpfalzkrankenhaus Obdachlosen, aber auch Flüchtlingen eine medizinische Grundversorgung
Etwa 45.000 Menschen leben in Deutschland auf der Straße, Tendenz steigend. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher. Wohnungslose Menschen, für die bereits grundlegende Dinge wie regelmäßiges Essen, ein Platz zum Schlafen und die eigene Gesundheit eine tägliche Herausforderung bedeuten, sind von der Corona-Pandemie in besonderem Maße getroffen: Corona-Tests und -Impfungen gestalten sich oft schwierig, was den Zugang zu einer Vielzahl an Einrichtungen und Aufenthaltsorten erschwert oder sogar ganz verwehrt. Zusätzliche Ausgrenzung ist die Folge. Die aktuell hohen Infektionszahlen machen auch vor Wohnungslosen nicht halt, und sich ohne Obdach in Quarantäne zu begeben ist praktisch unmöglich. Das SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg bietet nun Menschen in Not ein „mobiles Krankenzimmer“.
In Kooperation mit dem Sanitätsdienst der SRH, dem Mutterkonzern des SRH Kurpfalzkrankenhauses, wird ab sofort ein Gesundheitsmobil in Heidelberg und näherer Umgebung wohnungs- und mittellosen Menschen eine Art medizinische Grundversorgung anbieten. In dem Mobil können Corona-Tests durchgeführt werden sowie grundlegende Gesundheits-Checks oder auch Behandlungen zur Wundversorgung.
Dr. Stefanie Höger, Geschäftsführerin des SRH Kurpfalzkrankenhauses Heidelberg, erklärt: „Nicht erst seit der nun 2 Jahre währenden Pandemie gibt es Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben. Gerade diese Menschen dürfen wir aber nicht vergessen.“ So wurde die Idee entwickelt, mittels eines „mobilen Krankenzimmers" Menschen in Not zu helfen. „Erst recht in Krisenzeiten müssen wir näher zusammenrücken und gerade den Schwächsten der Gesellschaft helfen“, fährt Dr. Höger fort. „Wir haben entschieden, das vor Ort umzusetzen und dort Hilfe anzubieten, wo sie am dringendsten benötigt wird.“
Ali Kapli, Sanitäter bei der SRH: „Wir waren sofort von der Idee überzeugt. Wir wollen und können natürlich keine Ärzte ersetzen oder Diagnosen stellen. Wir helfen aber dem 68-jährigen Obdachlosen beim Wechseln seines Wundverbands oder der Rentnerin, die einfach mal einen Gesundheitscheck machen möchte. Und manchmal braucht es auch nur ein paar Minuten des Zuhörens.“