SRH Kurpfalzkrankenhaus
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SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg nutzt den kleinsten Hirnschrittmacher – als eines der ersten Häuser in Europa

SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg hat als europaweit 8. Klinik die telemedizinische Parkinsontherapie eines Hirnschrittmachers nun mit dem kleinsten und hochleistungsfähigsten Gerät umgesetzt.

Pioniere in der Parkinson-Telemedizin

Ein großer Fortschritt in der Parkinsontherapie: Nicht nur am Weltparkinsontag, der am 11. April 2025 an die Krankheit erinnert, wird im SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg der Fokus auf Entwicklung in der Diagnostik und Therapie von Parkinson gelegt. Mit dem europaweit achten Einsatz des kleinsten, wiederaufladbaren Hirnschrittmachers setzt das Parkinson-Kompetenzzentrum in Heidelberg neue Maßstäbe für die Therapie und Lebensqualität von Patient:innen.

Als Projektleiter des Parkinsonnetzes Rhein-Neckar Plus ist das hochspezialisierte Fachkrankenhaus in Heidelberg, das im Umfeld von 100 km die meisten Parkinson-Patienten betreut, Vorreiter in der Parkinson-Behandlung.
Mit dem deutlich größeren Vorgängermodell des Hirnschrittmachers hat das SRH Kurpfalzkrankenhaus bereits seit Jahren Erfolge erzielt und durch feinste Stimulation über große Entfernungen das Leben von Betroffenen wesentlich erleichtert.
Die Parkinson Therapie mit Hirnschrittmachern funktioniert über tiefe Hirnstimulation. Der Schrittmacher sendet elektrische Impulse an bestimmte Bereiche des Gehirns. Diese stören die überaktiven Signale, die bei Parkinson typische Symptome wie Zittern, Steifheit oder Bewegungsverlangsamung verursachen. Durch die Impulse können sich die Symptome deutlich verbessern.
Der Schrittmacher selbst wird unter die Haut im Brustbereich implantiert, ähnlich wie ein Herzschrittmacher, und ist über feine Drähte mit den Elektroden im Gehirn verbunden.

Die Entwicklung des kleineren, noch leistungsfähigeren Modells in den USA wurde mit großer Spannung verfolgt: „Nach der europäischen Zulassung im Januar 2025 haben wir direkt gehandelt. In Kooperation mit der Neurochirurgie der Universitätsklinik Heidelberg haben wir nun als europaweit achtes Krankenhaus die Entscheidung zur Umsetzung und die stationäre und ambulante Betreuung übernommen. Mit dem wesentlich kompakteren und mächtig starken Hirnschrittmacher ermöglichen wir unseren Patient:innen eine deutlich höhere Lebensqualität – und das weltweit über eine exakte Online-Stimulation“, erklärt Dr. Andreas Becker, Chefarzt der Abteilung Neurologie und Ärztlicher Direktor am SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg, begeistert.

Patient Georg Messner: spürbare Verbesserungen schon in den ersten Wochen nach dem Eingriff
Georg Messner hat nach seiner Entscheidung für einen Hirnschrittmacher die bevorstehende Zulassung des neuen Geräts in Europa bewusst abgewartet. Die Vorteile merkt der 47-Jährige, dem der kleinste Hirnschrittmacher vor sechs Wochen eingesetzt wurde, bereits bei der ersten Kontrolle im SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg. „Schon bei der ersten Testung nach dem Eingriff war die Verbesserung für mich spürbar. Ich bin gespannt, wie genau sich die Stimulationen in den nächsten Wochen und Monaten noch einstellen lassen.“
Mit einer Vielzahl an Stimulationseinstellung lassen sich motorische Bewegungen, wie zum Beispiel der persönliche Händedruck, individuell und über feinste Stufen genau abstimmen. „In dieser feinen Justierung liegt die größte Veränderung für die Patient:innen, entsprechend kleinschrittig gehen wir hier vor, bis wir das bestmögliche Ergebnis erreichen. Ziel ist es, nicht nur die Motorik zu verbessern, sondern auch bis zu zwei Dritteln der Ausgangsdosis der Parkinson-Medikation zu reduzieren“, ergänzt Dr. Becker.

In den Händen des SRH Kurpfalzkrankenhauses fühlte sich Georg Messner von Beginn an professionell betreut: „Meine Diagnose vor zehn Jahren hat mich kalt erwischt und es hat Jahre gebraucht, bis ich sie annehmen und über die Krankheit sprechen konnte. Meine Ärztin Frau Dr. Leser, die als niedergelassene Neurologin in Heidelberg ebenfalls Teil des Parkinsonnetzes ist, hat mich auf die Möglichkeit und die Erfolge der Hirnstimulation aufmerksam gemacht. In mehreren Gesprächen haben wir uns gemeinsam über fünf Jahre darauf vorbereitet. Als der Eingriff dann feststand, war ich bereit, gut betreut und habe nicht mehr zurückgeblickt“, berichtet er.

„Ein Schritt, der sich gelohnt hat, ich bin erstaunt, wie wenig man sieht und merkt,“ erzählt Georg Messner und ergänzt lachend „…und das muss es auch, als Papa von vier Kindern muss ich fit und in Bewegung bleiben“.

Bild: Dr. Andreas Becker, Chefarzt der Abteilung Neurologie und Ärztlicher Direktor am SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg (links) mit Patient Georg Messner und dem kleinsten Hirnschrittmacher